Konzert: Monterrey-Mexico, 07.09.2002

Am vergangenen Mittwoch führte das Sinfonieorchester der UANL das erste Konzert in der Reihe „Em Mangas de Camisa“, das häufig Volksmusik und immer viele Überraschungen beinhaltet, auf.
Dieses Mal verwandelte die Aufführung von Werken und die Teilnahme von Oswaldo de Souza das Konzert buchstäblich in eine Show, die dem Publikum die Botschaft über den Gang der Zivilisation und die Entmenschlichung des Menschen brachte.
Oswaldo de Souza führte im Universitätstheater von Monterrei das Stück „Após Calipso quem virá?“ auf, eine Komposition, die Volkssprache und klassische Sprache verbindet und deren epischer Ton uns über das Schicksal der Menschheit nachdenken lässt.
Der extrovertierte Erzählstil, halb Portugiesisch, halb Spanisch, die Kleidung des Künstlers – langes, legeres, rosafarbenes Hemd und Frack – und seine Art, Geige zu spielen, weckten das Publikuminteresse.
Formelle Perkussions-Instrumente, aber auch ein Ölfass waren die Begleitung des Solisten und Autoren, der sang, erzählte, mit Gitarre und Geige interpretierte und sogar ein bisschen steppte.
Nach der Interpretation von „O boi sobre o Telhado“ von D. Milhau und „Bachianas Brasileiras no 2“ von Villa Lobos wurde das Konzert mit vier freien Stücken von Oswaldo Souza abgeschlossen. „A Vila dos Lobos“, in dem die materialistische Konsumhaltung kritisiert wird, „A volta do Índio“, das die Suche nach der eigenen Identität beschreibt, und „O Rei do Cagaço“, einer Mischung aus „Xaxado“ und klassischer Musik, boten einen interessanten Cocktail aus verschiedenen ethnischen Ausdrucksformen und Stilen.
Radko Tischavsky